Pressestimmen

Artikel des Standard.at:
Uni Wien bietet Besetzern eigene Räume an
10. Dezember 2009, 11:33

(…)
Zeitgleich wurde heute an der Akademie der bildenden Künste die
„Kritische und Solidarische Universität“ (kurz KriSU) vorgestellt.
Einige hundert Personen – sowohl Studierende, Nicht-Studierende als
auch Professoren – wollen in einem offenen Projekt unter anderem über
Gesellschaft, Kapitalismus und Herrschaftsverhältnisse diskutieren. Im
Gegensatz zu manch anderen Stimmen aus dem Audimax weisen sie
ausdrücklich darauf hin, dass die Uni-Proteste in einem
„gesamtgesellschaftlichen Kontext“ gesehen werden müssen und die
Forderungen nich nur den universitären Bereich betreffen. Unterstützt
wird die Intiative unter anderem von Jean Ziegler, Elfriede Jelinke und
Paul Singer. (red/derStandard.at, 10.12.2009)
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Artikel der APA:

„Kritische und solidarische Uni“ sucht Bleibe
„Aufmunternde Worte“ von Elfriede Jelinek

Wien (APA)
– Die „Kritische und Solidarische Universität“ (KriSU) sucht noch nach
einer Bleibe und einer Struktur. Bekannt wurde die Initiative am
vergangenen Wochenende durch die Besetzung eines vermeintlichen
Gebäudes der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), das sie für ihre Uni
nutzen wollten – da sich das Haus allerdings in Privatbesitz befand,
zogen die Aktivisten wieder ab. Die Pressekonferenz zur Präsentation
der KriSU musste daher am Donnerstag in der Aula der Akademie der
Bildenden Künste stattfinden – wo die Teilnehmer auch gestanden, „keine
fertigen Antworten“ zu haben, aber immerhin die richtigen Fragen zu
stellen.

Die Besetzer des Audimax der Universität Wien werden
von der KriSU einerseits unterstützt, anderseits aber auch kritisch
gesehen: „Uns geht es nicht um mehr Geld für die bestehende Uni,
sondern um eine andere Uni“, so einer der namenlos bleiben wollenden
Aktivisten. Wie eine neue Unis aussehen soll, ist ihnen noch nicht ganz
klar: Allerdings soll jedenfalls der Kapitalismus überwunden und durch
eine solidarische Ökonomie ersetzt werden. Hinterfragt werden soll
dabei etwa der Zwang zur Ausbildung, um sich selbst „am Arbeitsmarkt zu
verkaufen“, sowie in weiterer Folge die Lohnarbeit selbst: „Aber das
ist klarerweise ein längerfristiges Projekt.“

Demokratisch und autonom

Die
KriSU soll außerdem nach dem Prinzip der Selbstverwaltung organisiert
und demokratisch sein. Aufgehoben werden soll die derzeitige Trennung
von akademischem Wissen und Erfahrungswissen, auch die derzeitige
Trennung von Lehrenden und Lernenden funktioniere nicht. Für die
Aktivisten ist klar, dass so eine Uni „nicht nur in einem virtuellen
Raum existieren kann“. Vielmehr brauche es autonome, selbstverwaltete
Räumlichkeiten – das habe man mit der Besetzung aufzeigen wollen,
meinte eine Aktivistin. In Wien gebe es fünf Mio. Quadratmeter an
leerstehenden Wohnungen, die wieder zugänglich gemacht werden könnten.
Egal, ob diese der BIG oder der Stadt Wien gehören bzw. nur zur
Veräußerung stehen – „wir wollen Anspruch auf diese Räumlichkeiten
erheben“.

Die Gruppe besteht nach eigenen Angaben derzeit aus
rund 100 Personen, verweist aber auf zahlreiche Unterstützer ihrer
Online-Petition: Unter anderem seien aufmunternde Worte von
Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, dem früheren
UNO-Sonderberichterstatter gegen Hunger, Jean Ziegler, und dem
Staatssekretär für Solidarische Ökonomie im brasilianischen
Arbeitsministerium, Paul Singer gekommen.

10.12.2009
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