KriSU verurteilt BOKU-Vorgehen gegen Solidarisches Landwirtschaftsprojekt “SoliLa” in Wien

Die Initiative “Kritische und Solidarische Universität” (KriSU) verurteilt das Vorgehen der  Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien und ihres privaten Sicherheitsdienstes “Hel-Wacht”. Die BOKU hat das kritische Landwirtschafts- und Solidarökonomieprojekt “SoliLa” in Jedlersdorf (Wien) gestern, 26.4.2012, trotz eines Verhandlungsangebots gestoppt.

“SoliLa” (http://17april.blogsport.eu/) führte auf den von der BOKU noch bis zum Sommer gepachteten, brach liegenden Flächen die landwirtschaftliche Nutzung fort. Mit dem produzierten Gemüse sollten FoodCoops mittels Fahraddienst versorgt werden. Der Raum diente der Schaffung einer Solidarischen Ökonomie, die eine höchst notwendige Alternative zu den Krisen des Kapitalismus darstellt.

Die BOKU wird das Grundstück der Bundesimmobiliengesellschaft übergeben, die das fruchtbare Ackerland für den Bau von Immobilien verwerten will. Damit ist die BOKU mit verantwortlich für die von ihren eigenen Wissenschafter_innen aufgezeigten Problematik der Flächenversiegelung in Österreich, die sich auf etwa 24 Hektar pro Tag beläuft, und für den Verlust von dringend benötigten Grünflächen im Stadtgebiet.

Zusätzlich trägt die BOKU damit zur Verschärfung der Überkapazitäten im Immobilienbereich bei. Rund 30% allen Büroraums in Wien steht leer. Mehr als 500.000 Wohnungen in Österreich sind laut Daten der Statistik Austria Zweitwohnsitze.

Die BOKU versteht sich laut eigenen Angaben “als Lehr- und Forschungsstätte für erneuerbare Ressourcen, die eine Voraussetzung für das menschliche Leben sind. Aufgabe der BOKU ist es“, so die Website, “durch die Vielfalt ihrer Fachgebiete zur Sicherung dieser Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen entscheidend beizutragen. Durch die Verbindung von Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaftswissenschaften versucht sie, das Wissen um die ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in einer harmonischen Kulturlandschaft zu mehren.” (http://www.boku.ac.at/2852.html)

Weder das gewaltsame Vorgehen der BOKU noch der Stopp eines so wichtigen Projekts auf ihren eigenen, von der BOKU nicht mehr genutzten Flächen passen zu diesem Selbstverständnis.

Die BOKU will in ihrer Praxis ganz im Gegenteil erneuerbare Ressourcen durch nicht-erneuerbare ersetzen. Sie trägt damit zur Zerstörung unserer und künftiger Generationen Lebensgrundlagen bei. Sie verhindert die Mehrung von Wissen um die ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen in einer harmonischen Kulturlandschaft.

Presse-Rückfragen unter krisu ÄT riseup.net

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